Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Laurentiuskonvents gab es im Nachbarort von Germete > Wethen ein großes Fest.
Für die Idee einer gerechten Welt und die Bewahrung der Schöpfung treten die Frauen und Männer des Laurentiuskonvents ein. Vor 40 Jahren zogen die Wegbereiter eines internationalen Netzwerks in ein ehemaliges Gehöft ein.
Der Laurentiuskonvent wurde 1959 in der Laurentiuskapelle in Falkenberg bei Delmenhorst gegründet.
„Der Laurentiuskonvent versteht sich als eine Form konkreter Gemeinde Jesu Christi. Er vereint Menschen, die bereit sind, als Antwort auf das Evangelium in verbindlicher und ganzheitlicher Weise gemeinsam zu leben.“ (Satzung)
Einige Schwestern unserer Gemeinschaft Serviam haben in der Zeit von 1961-1970 mit einigen Konventsmitgliedern in einem Projekt für Obdachlose in Großstädten im Rheinland und Ruhrgebiet zusammengearbeitet. Bei dieser Arbeit mit Menschen am Rande unserer Gesellschaft entstand eine echte ökumenische Gemeinschaft und eine langjährige Freundschaft bei den Pionieren und Pionierinnen.
Durch gegenseitige Besuche riss der Informationsfluss zwischen den Gemeinschaften nicht ab. Am 4. Juni 1974 (Dienstag nach Pfingsten, am Todestag unseres Gründers Pastor Meyer) kamen einige Konventsmitglieder nach Haus Germete zu Besuch. Sie hatten den Wunsch, dass wir gemeinsam Ausschau hielten nach einem Ort in unserer Nähe für ein neues ökumenisches Projekt.
Bei unserer Suche entdeckten wir ein leer stehendes Gehöft in Wethen. Hier könnte ein Schalomhof entstehen! Wir glaubten fest daran, dass Gott uns an diesen Ort geführt hat. "Schalom" ist für die Gemeinschaft des Laurentiuskonvents ein Schlüsselwort.
Die Losung des Tages lautete: „Schalom will ich schaffen an dieser Stätte“.
1975 entstand auf diesem Hof die erste Hausgemeinschaft. Die Anfangsschwierigkeiten wurden gemeinsam gemeistert. In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich vom Schalomhof ein Schalomdorf. Der Ort war anziehend für viele Familien und Einzelpersonen. Für alle Bewohner gab es Höhen und Tiefen. Aus verschiedenen Orten sind Menschen aufgebrochen. Sie suchten eine Lebensgemeinschaft auf spirituell-politischer Grundlage, „eine Spiritualität weltweiter Verantwortung und die Bereitschaft sich im Sinne des biblischen Schalom zu engagieren und so zu einer Veränderung in Kirche und Gesellschaft beizutragen.“
Eine besondere Verbindung zwischen dem Laurentiuskonvent und unserer Schwesterngemeinschaft entstand vor 10 Jahren. Wir gründeten gemeinsam die "Zukunftswerkstatt Ökumene" und stellten dafür das Josefshaus in Haus Germete zur Verfügung. In diesem Haus war es möglich, immer mehr zu einer ökumenischen Herberge zu werden.
Neben vielen anderen Gruppen haben die in Wethen ansässigen Initiativen (Ökumenische Initiative Eine Welt, Schalomdiakonat, Erd-Charta eine „Heimat“ gefunden und die Möglichkeit der weiteren Vernetzung.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Nähe und Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren für beide Gemeinschaften eine Bereicherung ist.
Text: Sr. Irene Schaeffer