Am 26. Juli 2015 feierte Pater Roger unter freiem Himmel vor dem Haus Maria seinen Abschiedsgottesdienst.
Zahlreiche Weggefährten aus den Kirchengemeinden des Pastoralverbundes, die Schwestern von Germete und nicht zuletzt die neuen Bewohner von Haus Maria, Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen und Religionen, waren gekommen, um sich von Pater Roger zu verabschieden.
Genau vor vier Jahren übergab die Schwesterngemeinschaft das Haus Maria an die maronitischen Missionare.
In dieser Zeit (von 2011 bis 2015) war Haus Maria für die Maroniten in Deutschland ein Bildungshaus und spirituelles Zentrum.
Mit großem Bedauern musste die Gemeinschaft der Maroniten aus finanziellen Gründen ihr Zentrum aufgeben.
Als letzter maronitischer Missionar verließ Pater Roger Warburg. Er wird in Frankfurt weiterhin als Seelsorger tätig sein und bei seinen Mitbrüdern wohnen.
Pater Roger überreichte dem Leiter des Pastoralverbundes, Herrn Dechant Pieper, als Abschiedsgeschenk eine Zeder, kaum 10 cm hoch, die er eigenhändig im Libanon ausgegraben hatte.
Er sagte: „Die Zeder besitzt große Symbolkraft. Sie ist nicht nur ein Wahrzeichen meines Geburtslandes, sondern steht auch für Frieden und Freundschaft zwischen den Nationen und Religionen.“
Nachdem die Stadt Warburg im Januar dieses Jahres Haus Maria für die Unterbringung von Flüchtlingen gemietet hat, wohnen zurzeit 77 Personen dort. - Eine große Herausforderung für uns alle!
Flüchtlinge und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in Haus Maria Dankbar sind wir, dass auf diese Weise Haus Maria eine Zufluchtsstätte für viele Menschen in unsagbarem Leid werden konnte. Sie stammen aus Syrien, Bangladesch, Eritrea, Somalia, Indien, Sri Lanka, Tibet, Armenien, dem Iran und Irak, aber auch aus europäischen Ländern wie Albanien und dem Kosovo.
Nach dieser wechselvollen Geschichte von Haus Maria kann ich mit Pater Roger sagen: "Gott schreibt auch auf scheinbar krummen Linien gerade!". (P. Claudel)
Text: Schwester Irene Schaeffer